Über das Pfingstwochenende verreiste der Musikverein Hitzkirch ins Wallis. Der Verein nahm am ausserkantonalen Musikfest in Naters teil. Am frühen Sonntagmorgen versammelte sich eine leicht angespannte Musikantenschar und viele Angehörige in Richensee, um den Car zu besteigen, der alle sicher nach Naters brachte. Angespannt? Ja, schon ein bisschen, es war schliesslich keine reine Vergnügungsreise des Vereins. Nein, man war bereit, sich musikalisch mit anderen Vereinen zu messen. Darauf hatte sich der Musikverein in intensiven Probearbeiten mit einem Selbstwahlstück und einem Aufgabestück vorbereitet. Zweck einer Teilnahme an einem Wettbewerb ist es doch, herauszufinden, wo man musikalisch steht. Topmotiviert, mit viel Spielfreude und Sicherheit spielte der Verein die beiden Werke, das Aufgabenstück "Crystal Magic" von Bert Appermont und das Selbstwahlstück "Castellum" von Mario Bürki. Nach den Vorträgen gab es eine kurze Pause und ein ziemliches Bangen, ob überhaupt die Parademusik durchgeführt werden könne, denn es regnete fast den ganzen Tag.

Am späteren Nachmittag aber hellte der Himmel etwas auf und die Marschmusik begann. Mit einer sehr guten Punktzahl beendete der Musikverein Hitzkirch den Marschmusikvortrag und nun stand einem ausgelassenen Feiern nichts mehr im Wege. Mit Freude vernahmen die Vereinsmitglieder und Angehörige das gute Resultat beim Aufgabenstück mit der drittbesten Punktzahl in der 2. Stärkeklasse Harmonie. Das gemeinsam Erlebte schweisst die Vereinsmitglieder zusammen und macht Spass. In der gut organisierten Festmeile wurde nun in lockerer Atmosphäre gefeiert, nach Lust und Laune bis in die frühen Morgenstunden. Schön war die Teilnahme am Walliser Kantonalmusikfest, es hat Lust geweckt nach mehr,...
Bericht von Trudi Lötscher
EINE MUSIKALISCHE AUSZEIT
Der Musikverein Hitzkirch präsentierte am Samstag eindrücklich, dass Unterhaltung und Blasmusik, richtig kombiniert, Erholung und Erfrischung bieten kann. Eine Auszeit für Kopf, Herz und Verstand.
Die Leistungs des 45-köpfigen Orchesters unter der Leitung des 22-jährigen Damian Ehrler konnte überzeugen. Ein spannend umgesetztes Konzertprogramm unter dem Motto "Auszeiten" bewies, dass der Musikverein Hitzkirch in Topform ist und eigendlich keine Auszeit benötigt. Beeindruckt waren die Konzertbesucher vom warmen und ausgeglichenen Harmonieklang und dem abwechslungsreichen Programm.
Mit der Komposition "Fractures in Time" von Michael Sweeny eröffnete der Musikverein Hitzkirch seinen Konzertabend. Die wild tickenden Uhren, rhythmischen Bläsereinwürfe und rieselnde Sandkörner erzählten gleich zu Beginn musikalisch das Zerrinnen und die Kostbarkeit der Zeit. Ein mutiger Auftakt für ein stimmungvolles Konzert zum Thema "Auszeiten". Die Komposition "A Springtime Celebration" von Alfred Reed setzte dann die Jahreszeit in Musik um, die als Sinnbild für Jugend, Schönheit und neues Leben steht: den Frühling. Schnelle, präzise Läufe auf dem Holzregister, kontrastreiche Rhythmen der Blechbläser und ein musikalisch lieblich erzähltes Frühlingserwachen waren die Charakteristiken dieser vorgetragenen Ouvertüre.
Gefühlsvolle Darbietung
Die beiden Euphonium-Solisten, Martin Kaufmann und Thomas Odermatt, berichteten mit "Perhaps Love" von John Denver musikalisch von der Zeit des Verliebtseins und die damit verbundenen Höhen und Tiefen. Mit ihrer gefühlvollen Darbietung wurde das Publikum von den beiden Solisten verzaubert.

Mit dem rassigen Marsch "Gruss dem Seeland" von Remo Boggio wurde an der Zeitmaschine nochmals etwas zrückgedreht und auf die sehr erfolgreiche Teilnahme und den 2. Platz in der Marschmusik am Luzerner Kantonalen Musiktag in Eschenbach zurückgeblickt.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war "New Age Rock" von Steve McMillan. Eine abwechslungsreiche und effektvolle Komposition aus dem Genre des sinfonischen Rocks. Diese symbolisiert den optimistischen Aufbruch in eine andere, neue Zeit. Mit "Back to the future" von Alan Silvestri gelang dem Musikverein Hitzkirch ein Zeitsprung in die Vergangenheit. Wer die Sciene-Fiction-Film-Trilogie kennt, weiss, dass man sich zwar gut an Vergangenes erinnern, am Geschehen aber kaum mehr schrauben kann.
Die charmante Ansagerin, Deborah Berg, forderte anschliessend das Publikum auf, sich auf eine Auszeit in Form eines Fernsehabends einzulassen. Das Publikum wurde animiert, die Filmauswahl selber zu bestimmen. Doch wie so oft konnte man sich auf keine Krimiserie einigen. Und so kam es, dass der Musikverein alle Serien-Titelstücke vereint in "Crime Time" von Klaus Doldinger spielte.
Stolz auf treue, junggebliebene Jubilaren
Vereinspräsident Lukas Elmiger nahm an diesem Abend verschiedene Ehrungen aus den Reihen des Vereins vor. Für 30 Jahre aktives Musizieren wurde Rita Sattler-Piscitelli am Musiktag in Eschenbach zur kantonalen Veteranin ernannt. Ebenfalls wurde vier weiteren Personen zu 20 Jahren aktivem Musizieren im Musikverein und der damit verbundenen Aktivehrenmitgliedschaft gratuliert: Katrin Schwander-Studer, Thomas Estermann, Reto Stalder und Ueli Widmer. Passend dazu wurden im Anschluss das "S'Guggerzytli" von Paul Weber und "The Time of my life" von Franke Previte aufgespielt. Mit "Don't stop me now" von Freddie Mercury wurde nochmals an der Zeitmaschine gedreht und an die Vergänglichkeit eines schönen Abends erinnert.

Mit grossem Applaus wurde der Abschluss noch etwas hinausgezögert und eine Zugabe herausgeklatscht. Mit der "Borsicka Polka" wurde der gelungene Konzertabend abgerundet und das Pulikum zurück in die Gegenwart gebracht. Wer schon bald zusammen mit dem Musikverein Hitzkirch eine nächste musikalische Auszeit nehmen möchte, nehme die Gelegenheit am kommenden Samstag wahr.
aus Seetaler Bote, 15.11.2018